Qualifikations- und kompetenzorientierte Arbeitsorganisation in der Pflege

Die vollstationäre Pflege steht vor großen Herausforderungen. Der steigende Personalbedarf, veränderte Pflegebedürfnisse und die Notwendigkeit, Pflegekräfte gezielter einzusetzen, erfordern ein Umdenken in der Arbeitsorganisation. Das Modell der kompetenzorientierten Bezugspflege, das im Zuge des neuen Personalbemessungsverfahrens nach § 113c SGB XI eingeführt wird, legt den Fokus auf eine bedarfsgerechte und beziehungsorientierte Betreuung. Pflegekräfte werden entsprechend ihrer Qualifikationen und tatsächlichen Kompetenzen gezielt eingesetzt. Diese Kompetenzorientierung trägt nicht nur zur Verbesserung der Pflegequalität bei, sondern sorgt auch für eine gerechtere Verteilung der Arbeitsbelastung im Team.
Um diese neue Arbeitsorganisation umzusetzen, müssen Pflegeeinrichtungen zunächst analysieren, welche Qualifikationen in ihrem Team vorhanden sind und wie die Arbeit aktuell verteilt wird. Auf Basis dieser Erkenntnisse kann eine Strategie entwickelt werden, um Abläufe besser zu strukturieren. Dazu gehört es, klare Zuständigkeiten zu definieren und Mitarbeitende gezielt weiterzubilden. Der Übergang zu einer neuen Arbeitsorganisation erfordert zudem eine enge Einbindung aller Beteiligten. Schulungen und eine schrittweise Umstellung helfen, die Akzeptanz zu erhöhen und Veränderungen nachhaltig zu verankern.
Die vier Schritte zur neuen Arbeitsorganisation
Die Umsetzung einer qualifikations- und kompetenzorientierten Arbeitsorganisation in der vollstationären Langzeitpflege bietet sowohl für Pflegebedürftige als auch für Pflegekräfte viele Vorteile. Durch eine gezielte Aufgabenverteilung werden Fachkräfte entlastet, während Assistenz- und Hilfskräfte sinnvoll in den Pflegeprozess integriert werden. Die Verbesserung der Arbeitsbedingungen trägt zudem dazu bei, den Pflegeberuf attraktiver zu gestalten und langfristig dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.